AMN

Ansgar Müller-Nanninga

Ans­gar Mül­ler-Nan­ninga wuchs in Bre­men auf und stu­dierte hier Kir­chen­mu­sik. Nach dem Examen 1978 arbei­tete er als Kan­tor in ver­schie­de­nen Bre­mer Gemein­den. Er lei­tete unter ande­rem den auch über die Stadt­gren­zen bekann­ten Bre­mer Kin­der­chor sowie die Bre­mer Rem­berti Kan­to­rei.
Von 1993 bis 2018 war er Kan­tor an der Unser Lie­ben Frauen Gemeinde Bre­men. Sein beson­de­res Inter­esse galt immer der Arbeit mit Kin­dern und Jugend­li­chen. Dabei stand die Lei­tung des 1945 gegrün­de­ten Kna­ben­cho­res im Mit­tel­punkt. Dane­ben ist er als Orga­nist und Con­ti­nuo­spie­ler sowie als Lehr­be­auf­trag­ter für Par­ti­tur­spiel an der Hoch­schule für Künste in Bre­men tätig.
Von 1997 bis 2016 war er Lan­des­kir­chen­mu­sik­di­rek­tor der Bre­mi­schen Evan­ge­li­schen Kir­che.

Wunderbar

Als Ans­gar 1993 die Lei­tung des Kna­ben­cho­res über­nahm, zählte die­ser knapp 20 Sän­ger. In den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren baute Ans­gar mit gro­ßem Enga­ge­ment und sei­ner Gabe, Kin­der und Jugend­li­che für die Kir­chen­mu­sik und das gemein­same Sin­gen zu begeis­tern, den Chor Stück für Stück auf. Zu dem (Kon­zert-) Kna­ben­chor grün­dete er wei­tere Vor-Chöre, die soge­nann­ten Kur­rende-Grup­pen. In der Spitze wuchs der Chor so auf fast 200 Jungs und junge Män­ner an. Ans­gar war in die­ser Zeit immer ein gro­ßes Vor­bild, musi­ka­lisch und mensch­lich. Er schaffte es musi­ka­li­schen Anspruch und dis­zi­pli­nierte Pro­ben und Kon­zerte mit Spaß, Ent­span­nung und Aus­gleich zu ver­bin­den. Seine Auf­for­de­rung an die Sän­ger „Töne leben zu las­sen“ bleibt unver­ges­sen. Er för­derte ein freund­li­ches und ver­ant­wor­tungs­vol­les Mit­ein­an­der unter den Sän­gern, wel­ches die meis­ten für ihr Leben geprägt hat. Dabei war ihm stets wich­tig, dass der Kna­ben­chor für alle sing­be­gab­ten Jungs offen­stand, unab­hän­gig von finan­zi­el­lem Hin­ter­grund und musi­ka­li­scher Vor­bil­dung.

Die all­jähr­li­che Som­mer­frei­zeit, die beson­ders häu­fig in Duder­stadt statt­ge­fun­den hat, legte jedes Jahr aufs Neue den Grund­stein für große und kleine Kon­zerte und war gleich­zei­tig Aus­tra­gungs­ort für legen­däre Fuß­ball-Tur­niere. Die musi­ka­li­sche Arbeit von Ans­gar führte den Kna­ben­chor auf viele nati­o­nale und inter­na­ti­o­nale Rei­sen, unter ande­rem nach Lon­don, Paris und Kopen­ha­gen, aber auch in den Bun­des­tag nach Ber­lin, zur musi­ka­li­schen Beglei­tung des Fes­t­ak­tes zu „50 Jahre Bun­des­re­pu­blik Deut­sch­land“. Wäh­rend Ans­gars Amts­zeit waren Gast-Chöre aus Japan, Tsche­chien und den USA zu Besuch.
Neben den gro­ßen Wer­ken von Bach, Mozart und Men­dels­sohn erwei­terte Ans­gar das geist­li­che Reper­toire des Cho­res um welt­li­che und moderne Musik. Die Arran­ge­ments der Come­dian Har­mo­nists wur­den ein fes­ter Bestand­teil der Som­mer­kon­zerte zum Schul­jah­res­ende. Ein ganz beson­de­res High­light war das 1998 von Hans Schan­derl eigens für den Kna­ben­chor kom­po­nierte „Wun­der­bar“, wel­ches klang­volle Chor-Ele­mente mit einem Rap-Solo und beglei­ten­der mouth-per­cus­sion ver­bin­det und wäh­rend Ans­gars Zeit als Kan­tor mehr­fach auf­ge­führt wurde.

Hörproben

Ola Gjeilo, “Ubi Cari­tas”, Män­ner­stim­men des Kna­ben­cho­res,
live 2014 in Paris

J.S. Bach, Weih­nachts­o­ra­to­rium – “Jauch­zet, Froh­lo­cket”,
Kna­ben­chor, live 2014 in ULF

Hän­del, “For unto us a child is born”, Kna­ben­chor,
live 2014 in ULF